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Deutsch-niederländischen Kunstausstellung in Bocholt

Rund 30 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und den benachbarten Niederlanden zeigen bis Mitte Juni ihre Bilder, Skulpturen und Installationen in Bocholt. Jüngst wurde die letzte Ausstellung in der Halle 2 des Herding-Gebäudes unter dem Titel „Schluss… – Bye, bye Herding – Welcome kubaai“ eröffnet. Begrüßt wurden Austeller und Gäste von Hauptorganisator Arie Grevers von der freien Kultur Kommune Bocholt (fKK) und dem Ersten Stadtrat Thomas Waschki.

Die Gruppe fKK arbeitet bei dieser Ausstellung gemeinsam mit dem Kunstcentrum Het Web aus Doentichem (Niederlande) zusammen. Sie präsentieren nicht nur Kunst, sondern ergänzen die Ausstellung mit bunten Programmpunkten aus den Bereichen Literatur, Musik und Performance.

Koffietied und Matinee

An jedem Samstagnachmittag laden die Veranstalter um 15 Uhr zu einer „Koffietied“ ein. Künstler und Interessierte können bei einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Kuchen die Ausstellung in der Säulenhalle besuchen. An jedem Sonntagmorgen gibt es um 11 Uhr eine Matinee z. B. mit Live-Musik. Auch ein Chorkonzert mit 50 Sängern wird in der Halle stattfinden. Die Ausstellung mit Rahmenprogramm ist bis Sonntag, 17. Juni 2018, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

„Schluss…“ – ein Titel setzt Zeichen

Für die letzte grenzüberschreitende Ausstellung in der ehemaligen Textilfabrik wurde der Titel „Schluss…“ gewählt, bevor diese zum Lernwerk umgebaut wird. Dieses Gebäude ist für die hiesige fKK und ihre Mitglieder sowie die niederländischen Künstler aus der Grenzregion mittlerweile bedeutend, da hier die ersten großen grenzüberschreitenden Kunstevents stattfanden. Jetzt wird das Gebäude zum Lernwerk umgebaut. Deshalb soll der Titel nicht statisch gesehen werden: Verschiedene Veranstaltungen setzen lebendige „Schluss…“-Punkte, die nicht nur das Ende der Kultur im jetzigen Gebäude markieren, sondern die künftige kulturelle Nutzung des Lernwerks im neuen Kulturquartier an der Bocholter Aa und Industriestraße symbolisieren.

Ode an die Säulenarchitektur

Thematisch wird die Säule in der Ausstellung aufgegriffen. Die Säulen im ehemaligen Spinnsaal, die schon oft Zeugen einiger grenzüberschreitender Kunstveranstaltungen waren, sollen mit Kunstwerken geschmückt werden. Zum anderen sollen die kunstverzierten Säulen die Stützen symbolisieren, auf denen die Künstlergruppen dies- und jenseits der Grenze in Zukunft weiterhin zusammenarbeiten möchten. Joachim Freund führte in die Ausstellung ein. Er entwickelte rund um das Thema „Säulen“ von der historischen Ebene im alten Griechenland bis in die Neuzeit einen roten Faden, eng mit dem Gebäude verbunden.

Wie Phönix aus der Asche

Der Bocholter Fotograf und Künstler Rolf Thuilot zeigt in der Ausstellung eine Slighshow über das alte Herding-Gebäude mit seinen Säulenhallen. Unter dem Motto „Auflösende Versäulung – Wie Phönix aus der Asche“ präsentiert er mittels einer speziellen Fotografietechnik zahlreiche Säulen- und Gebäudefotos in der Show. Untermalt mit der Musik von Daffer Youssef erhalten die Zuschauer einen nachhaltigen Eindruck über das Herding-Gebäude, wie es sich bis heute darstellt. Einen Ausblick in die Zukunft, bei dem das alte Gebäude einen modernen Glaskubus in der Mitte erhält, beschließt die Show.

Kulturquartier ist Mehrwert für Bocholt und Region

Der Erste Stadtrat Thomas Waschki machte in seiner Begrüßung deutlich, dass er hofft, die benachbarten Shedhallen künftig kulturell nutzen zu können. Die Stadt Bocholt möchte der freien Kulturszene im Kubaai-Quartier einen Raum geben. Verschiedene Ausstellungen hätten dazu beigetragen, die Herding-Hallen und das Umfeld lebendig zu gestalten. Künftig solle dort „Kulturarbeit auf einer Stufe“ erfolgen, so der Erste Stadtrat, bei der die städtische und die freie Kultur zusammenarbeiten. „Wenn wir annähernd so weitergehen, wird das gesamte Kulturquartier zu einem Mehrwert für Bocholt und die Region“, sagte Waschki.

 

Foto: Stadt Bocholt, Petra Taubach